Heutzutage gibt es die verschiedensten Methoden einer Personalbeschaffung. Während viele noch auf die alte Methode des "Post and Pray" setzen, bei der es sich schlichtweg um eine klassische Stellenausschreibung des Unternehmens handelt, dreht das Active Sourcing nun den Spieß um.
Wir haben mit Nana Khomarloo, Expertin für Recruiting gesprochen, um mit Ihnen die Relevanz einer modernen Recruiting Methode zu teilen.
Hallo Nana, bitte stelle dich kurz unseren Lesern vor.
Ich bin Nana Khomarloo und seit nunmehr eineinhalb Jahren bei Prosupo als Recruiting Supervisor tätig.
Prosupo ist eine neue Art von Business Process Outsourcing. Mit einer Vielfalt von Dienstleistungen im Bereich des Customer Supports bieten wir einen flexiblen Service an, der genau auf die Bedürfnisse unserer Kunden zugeschnitten ist.
Modernes Recruiting – Wie würdest du das definieren?
Die Recruiting-Methoden haben sich in den vergangenen Jahren rasant geändert. Heutzutage halten sich die Waagschalen Bewerber*innen und Unternehmen im Gleichgewicht, d.h. nicht nur Bewerber*innen gehen auf Unternehmen zu, vielmehr bewerben sich Unternehmen aktiv bei geeigneten Talenten.
Ist die klassische Stellenausschreibung denn noch wichtig?
Unternehmen, die heute noch exklusiv auf klassische Methoden wie Job Postings setzen, schöpfen nicht die gegenwärtige Vielfalt an Optionen aus. Active Sourcing z.B. ermöglicht es nicht nur effektiver, sondern auch schneller offene Positionen zu besetzen. Ebenfalls relevant ist Social Sourcing: die Suche nach geeigneten Kandidaten auf diversen Social Media Plattformen.
Du hast es gerade angesprochen - das Thema Active-Sourcing. Was kannst du uns darüber sagen? Wie wichtig ist es in unserer heutigen Zeit?
Active-Sourcing ist ein essentieller Bestandteil moderner Recruiting-Strategien.
"Post and Pray” funktioniert nicht mehr, da Kandidaten heute mehr Auswahlmöglichkeit haben.
Durch Active Sourcing können wir zielgerichtet Kandidaten ansprechen, die genau unseren Kriterien entsprechen. Wichtig ist, sich von alten Konzepten, wie klassischen Standorten zu verabschieden, und Remote-Work global einzuführen. Dadurch können wir bei der Talent-Planung auf Talent-Pools zurückgreifen, die für Konkurrenten nicht zu erschließen sind.
Wie ist die Vorgehensweise? Wie erstellt man am besten eine Active Sourcing Strategie?
Namhafte Karriereplattformen wie etwa LinkedIn bieten Unternehmen Zugriff auf Talentpools. Diese können durch detaillierte Suchkriterien optimiert werden und die Kandidaten-Reichweite erhöhen. Zwei Faktoren spielen bei der Erarbeitung einer Strategie eine sehr wichtige Rolle: 1. Die eigene Employer Brand und 2. die gesuchte Zielgruppe. Man sollte immer wissen, für welche Position, welcher Kandidat, mit welcher Expertise benötigt wird.
Wie würdest du einen potenziellen Bewerber beispielsweise auf LinkedIn kontaktieren?
In meiner ersten Nachricht gehe ich initial auf die Erfahrung des Kandidaten ein, und ziehe einen roten Faden zu der zu besetzenden Stelle.
Es sollte vermieden werden generelle Ansprachen oder Massen-Mails zu versenden; auf diese Nachrichten wird erfahrungsgemäß nicht oft geantwortet.
Dein Fazit?
Durch die Implementierung moderner Recruiting Methoden wird nicht nur eine bessere Candidate Experience geschaffen, auch die Mitarbeiterfluktuation nimmt ab. Active Sourcing hat viel mit Change-Management zu tun, was bedeutet, dass man sich stetig anpassen muss, um nichts zu verpassen. Bevor Sie mit den Bewerbern in Kontakt treten, sollten Sie eine ausführliche Recherche über diesen vornehmen. Jedes noch so kleines Detail über den/die Kanditat*in kann ausschlaggebend sein.
Zwar kann diese Methode des Recruitings zeitaufwändiger als andere sein, dieser Aufwand zahlt sich aber am Ende des Tages garantiert aus, denn keiner möchte selbstverständlich auf hochqualifiziertes Personal verzichten.
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